Bolivien gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern der Erde. Die wichtigste Auswirkung der Erwärmung betrifft den Wasserkreislauf, wovon die Landwirtschaft stark beeinträchtigt sein wird, da sie direkt von verlässlichen Niederschlägen abhängt. Da in Bolivien die natürlichen Ressourcen nicht nachhaltig gemanagt werden, das Wasser in der Bewässerung ineffizient gefasst, gespeichert, verteilt und genutzt wird, die landwirtschaftliche Produktivität und Rentabilität ungenügend ist und klimatische Risiken in der Landwirtschaft unzureichend gemanagt werden, sind die bewässerungslandwirtschaftlichen Produktionssysteme sehr vulnerabel gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. In der kleinbäuerlichen landwirtschaftlichen Produktion deckt der Ertrag der eingesetzten Produktionsmittel in der Regel maximal den Aufwand ab. Den landwirtschaftlichen Produktionssystemen steht nicht genügend Wasser zur Verfügung. In vielen Wassereinzugsgebieten ist die Wasserverfügbarkeit rückläufig. In der Bewässerung liegt die Wassernutzungseffizienz bei 33 Prozent. Aufgrund der negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Bodenbeschaffenheit und –feuchtigkeit in den Trockengebieten des Landes wird die Notwendigkeit Trockenfarmsysteme auf Bewässerungslandwirtschaft umzustellen, zunehmen.
Das Kernproblem ist, dass die kleinbäuerlichen bewässerungslandwirtschaftlichen Produktionssysteme in den Trockengebieten Boliviens nicht ausreichend resilient gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels sind. Dementsprechend lautet das Modulziel des TZ-Vorhabens: Die Resilienz kleinbäuerlicher bewässerungslandwirtschaftlicher Produktionssysteme gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels ist in der Programmregion verbessert.
Ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Umsetzung von Investitionsprogrammen in NLE sowie für eine wirksame landwirtschaftliche Beratung sind gut ausgebildete Fachkräfte im Bereich (Kleinst-)Bewässerungslandwirtschaft. Um die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften zu verbessern soll ein funktionierendes Weiterbildungssystem für NLE aufgebaut werden, das den fachlichen Erfordernissen der Sektoren Wasser (Bewässerung), Umwelt (Wassereinzugsgebietsmanagement) und Landwirtschaft entspricht.
Dazu soll zunächst eine Bestandsaufnahme der aktuellen Nachfrage nach und des bestehenden Angebots an Weiterbildung im Bereich nachhaltiger landwirtschaftlicher Entwicklung erfolgen. Auf dieser Basis werden ausgewählte Bildungseinrichtungen darin unterstützt, bedarfsorientierte Weiterbildungsmaßnahmen anzubieten. Zudem wird in Abstimmung mit den Partnern eine begrenzte Anzahl an Fachkräften (100 bis 150) öffentlicher Institutionen an internationalen Bildungseinrichtungen unter Nutzung bestehender oder Schaffung neuer Stipendienprogramme fortgebildet. Diese Multiplikatoren/-innen verpflichten sich, nach ihrer Rückkehr im Rahmen eines nationalen Investitionsprogramms einen zeitlich definierten Beitrag zu leisten, um das erworbene Wissen in die Institution zu tragen. Des Weiteren sollen sie bolivianischen Bildungsinstitutionen als Multiplikatoren und praxisorientierte Umsetzer zur Verfügung stehen. Zwischen bolivianischen und internationalen Bildungseinrichtungen sollen Netzwerke und Backstopping- Mechanismen aufgebaut werden. Es sollen außerdem öffentliche und private Organisationen (Universitäten, Stiftungen, Nichtregierungsorganisationen) bei der Erstellung von Klima-, Umwelt- und Risikodaten unterstützt werden, wofür auch Partnerschaften auf internationaler Ebene angestrebt werden.
Bis zu 24 FKM - internationaler Teamleiter
als Backstopper und Vermittler in Europa (Netzwerke, Kontakte, etc. zu Fortbildungsinstitutionen) – ca. 4 Monate pro Jahr in Bolivien, mind. 15 jährige Berufserfahrung in den oben genannten Sektoren, davon 5 als Teamleiter
Bis zu 31 FKM - nationaler Koordinator, mind. 15 Jahre Berufserfahrung in oben genannten Sektoren
Bis zu 124 FKM – 4 nationale technische/fachliche Mitarbeiter, mind. 5-10 Jahre Berufserfahrung in oben genannten Sektoren
November 2014 - Juni 2017
Haben sie Interesse an einer Zusammenarbeit mit AFC in diesem Vorhaben in Bolivien? Dann senden sie bitte ihren aktuellen CV an
Barbara.Braun [at] afci.de
Thank you!